Linz
Linz liegt an den Ufern der Donau im nördlichen Zentrum Österreichs, 30 Kilometer südlich der tschechischen Grenze. Im Jahr 2018 lebten in Linz schätzungsweise 204.846 Menschen mit einer Dichte von 2.100/km2 (5.500/qm), was Linz zur drittgrößten Stadt Österreichs macht. Im Großraum Linz leben schätzungsweise 271.234 Menschen. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 95,99 km2 (37,06 sq mi).
Traditionell eine Industriestadt, hat sich Linz in den letzten Jahren gewandelt und in viele kulturelle Initiativen investiert, darunter der Bau des Lentos Museum für Moderne Kunst und des Linzer Opernhauses. Die Stadt ist auch Schauplatz des internationalen Festivals für elektronische Kunst, das jedes Jahr zahlreiche Besucher anlockt. Aufgrund der kulturellen Entwicklung und der innovativen Kunstszene wurde Linz 2009 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt.
Die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz ist eine Statutarstadt, deren Verwaltung von einem lokal gewählten Stadtrat geleitet wird. Klaus Luger ist derzeit Bürgermeister der Stadt und Vorsitzender des Stadtrats und des Stadtsenats.
Linz Wirtschaft
Linz ist das wichtigste Wirtschafts- und Industriezentrum Oberösterreichs und das zweitgrößte Österreichs. Laut Statistik Austria betrug das regionale BIP im Jahr 2018 65,850 Milliarden Euro, was 15,3 % des gesamten österreichischen BIP ausmachte.
Die Schlüsselindustrien der Region sind Metallerzeugung und -verarbeitung, Chemie und Pharmazeutik, Elektronik, Maschinenbau, IT und Lebensmittelproduktion.
Seit über fünfzig Jahren ist Linz das Herz der österreichischen Stahlindustrie. Auch heute noch dominiert diese Industrie, und im Jahr 2022 war der Stahlproduzent Voestalpine mit über 48.792 Beschäftigten der größte Arbeitgeber. Die Voestalpine ist einer der wesentlichen Bestandteile der österreichischen Industrie und hat weltweit Pionierarbeit in der Stahlproduktion geleistet. Die Eisen- und Stahlproduktion wiederum bildete die Grundlage für andere Industriezweige wie den Maschinen- und Anlagenbau, Werkzeugmaschinen und Automobilzulieferer.
Weitere wichtige Arbeitgeber in Linz sind Siemens, ÖBB, MCE und Linz AG (öffentlicher Verkehr, Energie, etecera), Raiffeisenlandesbank und Schachermayer.
Die Kreativwirtschaft in Linz umfasst rund 2.000 Unternehmen aus den Bereichen Werbung, Kommunikation, Multimedia, Architektur und Kulturerbe. Die Branche befindet sich derzeit in einem rasanten Aufschwung und wird sich voraussichtlich als dauerhafte Wachstumsbranche etablieren.
In Linz sind mehr als 6.000 Unternehmen ansässig, wobei die wichtigsten davon private und öffentliche Dienstleistungen sind, gefolgt vom Handelssektor. Rund 80 % der Linzer Unternehmen haben weniger als 20 Beschäftigte, nur 4,5 % haben mehr als 100 Beschäftigte.
Linzer Infrastruktur
Aufgrund seiner Lage ist Linz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowohl für Oberösterreich als auch für Südböhmen. Die Stadt verfügt über ein umfangreiches Straßennetz von 700 Kilometern Länge, das als Haupttransitstrecke zwischen den ost- und westeuropäischen Märkten dient.
Linz verfügt auch über ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrssystem. Das Bussystem umfasst zahlreiche Linien, die Fahrgäste vom belebten Bahnhof in die Vororte befördern, und wird durch ein Straßenbahnnetz ergänzt.
Die Stadt hatte nach Wien den zweithöchsten Anteil an öffentlichen Verkehrsmitteln in Österreich. Straßenbahnen und Busse waren für 22 % des gesamten Verkehrsaufkommens verantwortlich und beförderten 120.000 Fahrgäste pro Jahr.
Der Linzer Hauptbahnhof ist der zentrale Bahnhof von Linz, von dem aus alle Eurocity- und Intercity-Züge nach Wien, Salzburg und in zahlreiche andere europäische Städte fahren. Der Bahnhof gilt als einer der modernsten und attraktivsten in Österreich und in ganz Europa.
Der größte Flughafen in Linz heißt Blue Danube Airport und befindet sich 12 Kilometer südwestlich des Stadtzentrums. Der in den 1950er Jahren eröffnete Flughafen wurde zwischen 1998 und 2003 erweitert, um das wachsende Passagieraufkommen zu bewältigen. Mehrere Fluggesellschaften, darunter Ryanair, Lufthansa und Austrian Airlines, führen von Linz aus internationale Flüge durch und beförderten 2018 über 465.000 Passagiere.
Blue Danube ist auch Österreichs wichtigster regionaler Frachtflughafen, der 2018 52.414 Tonnen Fracht transportierte.
Die Rein-Main-Donau-Wasserstraße ist eine wichtige Route für den Transport von Gütern und spielt eine wichtige Rolle für die Wirtschaft von Linz.
Linzer Arbeitskräfte
Linz verfügt über 285.800 qualifizierte Arbeitskräfte (Stand 2019), die in zahlreichen Branchen tätig sind. Die Belegschaft besteht überwiegend aus österreichischen Staatsbürgern, wobei Deutsch die Hauptsprache ist.
Die Stadt ist bekannt dafür, dass sie mit 285.800 potenziellen Arbeitsplätzen mehr als Einwohner hat. Sie hat durchgehend die niedrigste Arbeitslosenquote aller Landeshauptstädte. Im Jahr 2021 wurde die Arbeitslosenquote auf 8,4 % geschätzt.
Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen für Männer in Linz liegt bei 3.960 €.
Linz profitiert von Österreichs kostenlosem öffentlichem Schulsystem, in dem neun Schuljahre obligatorisch sind. Die Stadt hat ein ausgezeichnetes Bildungssystem mit über 75 Grund- und Mittelschulen und mehr als zehn berufsbildenden und polytechnischen Schulen entwickelt.
Die Stadt beherbergt auch zahlreiche Universitäten und Hochschulen, darunter die Johannes Kepler Universität mit über 19.493 Studierenden (Stand 2020). Die Universität befindet sich im Nordosten der Stadt und hat Fakultäten für Wirtschaft, Recht, Sozialwissenschaften, Ingenieur- und Naturwissenschaften eingerichtet.
Geschäftskosten in Linz
Die Einkommenssteuersätze in Österreich sind progressiv von 0%-55%, mit 7 Steuerklassen:
Bis zu 11.000 € 0%
€11,000 – €18,000 25%
€18,000 – €31,000 35%
€31,000 – €60,000 42%
€60,000 – €90,000 48%
€90,000 – €1,000,000 50%
Über 1.000.000 € 55%
Der österreichische Körperschaftssteuersatz beträgt 25 % und macht Österreich zu einem attraktiven Standort für Unternehmen und Investoren. Veräußerungsgewinne von Unternehmen wurden auf 25 % festgesetzt, und von Unternehmen wird auch erwartet, dass sie Gemeindesteuer (ohne Gewinnabsicht) und Grundsteuer zahlen.
Der Standard-Mehrwertsteuersatz in Österreich beträgt 20 %, während einige ermäßigte Mehrwertsteuersätze von 0 %, 10 %, 13 % und 20 % in den Bereichen Tourismus, Lebensmittel und Landwirtschaft angewendet werden können.